Donnerstag, 14. Oktober 2010

Der normale Wahnsinn hat uns wieder


Hallo zusammen! o/

Rakkmaerin wartet am Ausgangswurmloch
Nach dem Kriegstumult und der Meuterei konnten wir allmählich wieder zum Tagesgeschäft zurückkehren. Meine Aufgabe wurde es, jeden Abend nach Wurmlöchern zu scannen, diese auszukundschaften und nach einem Zugang zum Empire zu suchen, damit wir Erze und andere Handelsgüter aus unserem System heraus- und Munition und andere Ausrüstung hineinbringen konnten. Die Wurmlöcher waren eine willkommene Abwechslung, da ich ansonsten nur die Angel Havens oder die Sanctums abflog, um Geld zu verdienen. Da sich aus meiner Corp keiner dazu bereit erklärte, mit mir im Wurmloch zu wildern, tat ich es eben alleine. Mit Carlyle flog ich die Wurmlochsites ab, zerstörte die Sleeperschiffe und nach getaner Arbeit warpte ich mit Rakkmaerin in einer Hurricane hinterher, plünderte die Wracks und salvagte sie. Die Hurricane war neben Tractorbeams und Salvager-Modulen noch mit einem Tarnmodul ausgestattet, damit sie sich bei Untätigkeit in der Nähe eines Himmelskörpers verstecken konnte. Außerdem verfügte sie noch über Hacking- und Analyzing-Module, um ggf. Sleeper-Technologiecontainer zu knacken und leerzuräumen. Last but not least war für alle Fälle noch ein Probe Launcher mit Sonden aufgeschraubt, falls das Wurmloch wider Erwarten kollabieren sollte. 

Ach ja, apropos kollabieren, da fällt mir eine Anekdote ein: Eines Donnerstagabends scannte ich ein Wurmlochsystem in meiner Buzzard aus. Ich entfernte mich natürlich vom Eingangswurmloch, parke an der Sonne und scannte das System. 
Was ICH nicht wusste, war, dass zeitgleich der Bewohner des Wurmlochsystems meinen Ausgang kollabieren lies. Er wusste, dass ich im System war, ich jedoch war zu sehr mit dem Scannen beschäftigt. Immerhin war er so "nett", mir nach dem Verschließen meines Ausgangs selbiges mitzuteilen: "I closed your exit. You're not welcome here." Yeah, großartig du Motherfrakker, hättest du das nicht VORHER sagen können, da wäre ich dann auch friedlich abgezogen. Mich konnte er ja nicht aufspüren, da ich in der Buzzard ja getarnt weiter scannte.
Was ER nicht wusste, war, dass es noch einen Ausgang gab. Ich holte die Sonden ein, warpte hin und sprang durch das Wurmloch. Es war egal, wo ich hingelangte, nur weg von hier. 
Denkste. 
Es wurde nur noch schlimmer. 
Ich gelangte in ein Klasse 5 Wurmloch und auf dem Richtungsscan war so viel Aktivität zu verzeichnen, dass mit das Herz in die Hose rutschte. Über ein Dutzend Schiffe, davon mindestens die Hälfte Trägerschiffe, dann ein paar Tech-III-Schiffe und und und... Egal, ich parke an der Sonne, warf die Sonden raus und tarnte mich. Über Teamspeak informierte ich meinen CEO, dass ich, wie man im Eve-Slang so schön sagt, soeben "lost" gegangen bin. Master erwiderte, ich solle mir keine großen Sorgen machen, da ich mir meinen Weg raus erscannen könne. Tja, gesagt, getan. Ich erscannte mir ein Wurmloch, sprang durch, landete wieder in einem Wurmlochsystem, scannte, fand ein Wurmloch, sprang durch, wieder ein Wurmlochsystem, scannte, sprang durch... und diesmal ein paar feindlich gesonnenen Tech-III-Schiffen direkt in die Arme, die gerade eine Wurmlochoperation starten wollten! Ich trommelte auf den Warpdrive-Knopf, da die anderen Schiffe zu nahe dran waren, um mein Tarnmodul aktivieren zu können. Glücklicherweise waren sie zu verdutzt, um mich aufzuschalten. So konnte ich gerade noch verduften und schaltete im Warp noch das Tarnmodul an. Im Localchat versuchten sie mich aus der Reserve zu locken, ich hielt aber schön still und scannte nach einem weiteren Wurmloch. 
Insgesamt dauerte die Aktion sechs Stunden, so dass ich irgendwann um zwei Uhr nachts zuerst im Empire und dann im Bett landete.
Die Orca ist endlich im NullNull
An einigen Tagen hatte ich aber auch ziemliches Glück mit den Wurmlöchern. Ich fand ein Klasse 3 - Wurmlochsystem und in diesem einen Ausgang zum Empire, nur acht Sprünge von Jita entfernt. Endlich konnte ich meinen Fuhrpark erweitern. Ich holte meine eigenz gezüchtete Orca-Pilotn durch das Wurmloch in unser System, damit ich endlich selbst Asteroiden abbauen und das Erz zur nächsten Station schippern konnte. Beim nächsten Wurmloch flog ich mit Carlyle in einem Shuttle ins Highsec und holte mir meinen lang erträumten Tarnkappentransporter, eine Crane. Endlich konnte ich meine Einkäufe selbst erledigen. Die Crane holte ich mir nach der 6-Stunden-lost-im-Wurmloch-Aktion. Um zurückzukommen, stand ich am Freitag morgen früh auf, wenn tendenziell weniger Spieler online sind, schraubte ein Tarnkappenmodul drauf und machte mich also auf den 50 Sprünge langen Weg zurück in unser NullNull-System. Aber bis zum Rand vollgestopf mit Raketen und anderen Bedarfsgütern. 
Auch die Crane kam endlich im NullNull an

So, und jetzt eine Kaffeepause und dann erzähle ich euch von unserem Minerstreik. Ja, das kommt in den besten Corps vor. :)

Donnerstag, 30. September 2010

Von Politik, Meuterei und Verrat...

Hallo Leute! o/

In den letzten zehn Tagen blieb die Spannung im NullNull nicht aus, auch wenn es sich auf die politische Ebene und Corpinternas beschränkte. Darum seht ihr heute auch eine Textwand und leider keine Bilder, da sich alles Folgende nicht wirklich AUF dem Screen abspielte.
Zunächst erwiesen sich die Verhandlungen mit dem Diplomaten über Gebietsrechte als hinfällig. Eines Morgens wollten wir eine Runde durch unsere Systeme fliegen, als Teammitgliedern des Geschwaders auffiel, dass Fremde Claimunits aufgestellt hatten und somit also Systeme beanspruchten, die eigentlich uns gehören. 
Oder doch nicht? Ein paar aufgeregte Gespräche mit dem Diplomaten von der Initiative brachte Ernüchterung. Nein, es sei eben so, dass man diese Tasche mit den fünf Systemen nicht komplett uns geben könne. Damit fiel leider dieses verdammt lukrative System auch an die fremde Corporation. Als Trostpflaster bleiben uns eben zwei Systeme zum Preis von einem. Auch wurde uns zugesagt, dass wir noch ein oder zwei weitere Systeme haben könnten. 
Kaum war die globale politische Ebene abgeschlossen, schon brodelte es einen Tag später unserer Corp. Unsere jetzige Corp ist ja eine temporäre Fusion von der DDM (also meine Corp mit Master als CEO) und der BS (mit Xar als CEO). Nun trat aber Xar wegen schwerwiegenden Real-Life-Problemen seine Funktion als CEO an Master ab, weil es ihm schlichtweg nicht möglich sei, sich um die Leute und um das Spiel zu kümmern. Das war gewiss ein riesiger Vertrauensbeweis an unseren CEO. 
Kaum war die Rundmail an die Corp raus, schon knirschte es hie und da. Wir sind durch Master einen militärischen Führungsstil, Einhalten der Befehlskette und Teamplay gewohnt. Manche der BSler eben nicht, und genau daran entfachte sich im Lauf weniger Stunden ein Putschversuch, dem wir nur deshalb auf die Schliche kamen, weil sich einer der Verschwörer im Teamspeak verplapperte. Einige der BSler hatten keine Lust auf Teamplay und vor allem keine Lust darauf, erwirtschaftete Gewinne zunächst in die Coprkasse fließen zu lassen, damit wir die Miete zusammenbekommen und hier nicht rausgeworfen werden. Stattdessen hatte der eigene Geldbeutel Vorrang. 
Die Situation spitzte sich zu, als versucht wurde, durch eine Abstimmung anhand von Corporation-Aktien Master als CEO abzuwählen und den Rädelsführer statt dessen einzusetzen. Plötzlich ging es nur noch um Sekunden. Es wurde hektisch nach einer Möglichkeit versucht, die Abstimmung (die ja ein tatsächlicher Spielmechanismus ist) zu verhindern. Ich weiß nicht genau, wie Master das angestellt hat, da ich keine Ahnung von diesem Spielmechanismus habe, aber es konnte wohl gerade noch rechtzeitig verhindert werden. Es war schon ein sehr unheimliches Gefühl, vor dem Monitor zu sitzen und dem Teamspeak zu lauschen. Es war so, als würde man in einer Zeit ohne Fernsehapparate vor dem Radio sitzen und auf die Nachrichten warten, ob es nun einen Putsch gibt oder nicht.
Die politische Revolte war verhindert worden und die Aufsässigen wurde ein Ultimatum gestellt. Sie hatten genügend Zeit, ihre Sachen zu packen und zu verschwinden. Bloß versuchten sie noch, den Diplomaten der Initiative auf ihre Seite zu ziehen. Er stattete uns daraufhin einen Besuch im Teamspeak ab und erkundigte sich ruhig nach unserer Version der Geschichte. Nachdem das geklärt worden war, gab es noch immer keine Entspannung innerhalb der Corp. Eines Abends konnten wir merkwürdige Aktivitäten des Rädelsführers beobachten. Er versuchte wohl, an der POS geparkte Schiffe zu entwenden. Wir bewachten daraufhin unser Eigentum in PvP-Schiffen und hatten auch Feuerbefehl... so weit kam es jedoch nicht.
Nachdem wir auch dies durchgestanden hatten, konnten wir uns wieder unserem Tagesgeschäft widmen. Ein paar Tage später wechselten wir alle aus der fusionierten Corporation zurück zur DDM und können seitdem auch unter diesem Namen endlich im NullNull firmieren.

Sonntag, 19. September 2010

Bevor's besser wird, wird's schlimmer.

Hallo Leute! o/

In der Woche haben sich die Ereignisse überschlagen! Das war ziemlich nervenaufreibend!
Ich konnte nur zusehen. 
Eines muss ich gleich zurücknehmen: So schnell der Allywechsel auch eingeleitet wurde und für Verwirrung sorgte, aber es war die richtige Entscheidung, die keine Minute länger hätte herausgezögert werden dürfen. Als ich mich am Mittwoch früh einloggte, staunte ich, als sich plötzlich etwa 25 Leute im Local tummelten. Und ich war der Einzige von unserer Corporation, der eingeloggt war. Ich konnte niemanden erreichen, was aber schlussendlich auch egal war. Es hätte eh niemand etwas verhindern können. Kaum hatte ich den Gedanken beendet, schon tauchte ein feindliches Schiff nach dem anderen auf und sie begannen, auf unsere POS einzudonnern. Ich wusste, ja, dass unsere POS in den Reinforcement-Modus wechseln würde, trotzdem war es ein ziemlich mulmiges Gefühl. Natürlich brachte es auch nichts, darauf hinzuweisen, dass wir in ca. sieben Stunden der Initiative beitreten würden. Bis zum Schluss konnte ich jedoch nicht bleiben, die Arbeit rief.

Reparaturarbeiten am Schild
Am Abend fand eine ziemliche Diskussion statt, was wir tun sollten. Unsere POS würde am Freitag Morgen um zwei Uhr nachts aus dem Reinforcement-Modus kommen, eine denkbar ungünstige Uhrzeit. Da aber unser CEO eine Ankündigung bekommen hatte, dass ein feindlicher Flottenverband die POS endgültig zerstören wolle, schafften wir all unsere Schiffe ein System weiter auf die POS der  zweiten Corp, mit denen wir zur Zeit die Bloodsuckers bilden,  in Sicherheit.
Blieb aber noch das Problem, dass unsere POS in der Nacht auf Freitag schwer angeschossen aus dem R-Modus fällt. Den Moment mussten wir abpassen und sie sofort reparieren, auch wenn die Gefahr bestand, dass wir tatsächlich Besuch bekommen sollten. So kam es also, dass eine Handvoll Piloten sich tatsächlich ihre Wecker stellten und mitten in der Nacht aufstanden, um die POS-Schilde zu reparieren. Glücklicherweise blieben uns unwillkommene Gäste erspart.


Wir blieben mit ein paar nicht unerheblichen Problemen zurück. Wir hatten keine Station zum Andocken, keine Sprungbrücken zum Empire, konnten auf das in der Eile vergessene Equipment auf den Stationen nicht zugreifen, uns ging die Munition aus und und und.
Jedoch wendete sich allmählich das Blatt. Freitag Vormittags wurde die Station, die ja noch AAA gehörte, von einer riesigen Flotte von INT zusammengeschossen. Ich bin mit meinem Tarnkappenbomber heimlich hinterher geflogen. Das war schon ein beeindruckendes Feuerwerk... ach ja, der Fuhrpark dazu übrigens auch.

Und es wurde immer besser. Im Laufe des Nachmittages kamen immer bessere Nachrichten herein. Wahrscheinlich würden wir ein paar mehr Systeme zugesprochen bekommen und das für denselben Preis. Außerdem konnten wir endlich wieder auf der Station andocken. Endlich kam ich an meine Munition ran. Und am Abend kam DIE Mitteilung schlechthin: Wurmloch mit einem Zugang zum High-Sec! Also wurde schnellstens eine Truppe zusammengestellt und mit einer großen Liste an Bestellungen losgeschickt. Ich flog (ja, etwas unkonventionell) mit einer leeren Hulk mit. In Jita angekommen stopfte ich sie mit Ausrüstung, Munition und den Bestellungen VOLL, so richtig KNALLVOLL und schon machten wir uns auf den Rückweg. Die Lage scheint sich also endlich zu entspannen und wir können unserer Bewirtschaftung nachgehen

Dienstag, 14. September 2010

Ist erst die Tür auf, dann ist's zu spät...

...denn du weißt nie, wer vor der Türe steht... 

In letzter Zeit ist viel passiert. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Anfangs hatten wir noch viel Spaß mit den gelegentlichen Besuchern, haben deren Scouts gejagt, alle Wege abgeschnitten und dann deren Schiffe und Pods hochgejagt. Da war natürlich an das normale Tagesgeschäft nicht zu denken. Wirtschaftlich gesehen ist bei uns gerade Stillstand.
Politisch gesehen spielt sich weiterhin ein Drama ab. Gestern wurde das Heimatsystem unseres Vermieters belagert und heiß umkämpft und ist laut dotlan.com gerade das am heißesten umkämpfte System in EVE überhaupt. Wir sind natürlich nur kleine Fische und können uns daher überhaupt irgendwelche Hoffnungen auf Hilfe abschminken. 
Zu allem Überfluss passierte unserem CEO auch noch ein folgenschweres Missgeschick. Er arbeitete an den POS-Einstellungen, als plötzlich das Schild der POS abgeschaltet wurde. Das war schlecht, aber noch schlechter vor allem, weil wir einen Spion im System hatten. Das wäre noch nicht so fatal gewesen, aber leider verwechselte unser CEO in der Hektik den Ally- mit dem Localchat und schrieb, dass das Schild gleich wieder oben ist. Und der Spion saß in einer Manticore... 
Das Resultat: 14 verlorene kleinere Schiffe und Transporter. Das war natürlich besonders bitter, weil wir alle ja unseren Kram extra von der Station geholt hatten. Insgesamt gingen also Schiffe und Kram im Wert von vier Milliarden ISK verloren. Ich hatte jedoch Glück gehabt, meinen Schiffen ist nichts passiert. 
Heute jedoch loggte ich mich mit der Hoffnung ein, dass es wenigstens ein paar gute Nachrichten geben würde.
Gab es auch. Zunächst. In einer Corp-Mail stand drin, dass wir die AAA-Citizens verlassen haben und nach der 24h-Wartezeit The Initiative beitreten werden. Gesagt, getan. Das hatte aber leider zur Folge, dass wir keinen Zugriff mehr auf die zwei Systeme entfernte Station mehr haben. Auch da hatte ich Glück, ich stehe im Moment ohne weiteren Munitionsnachschub da. Andere haben noch Ausrüstung im Wert von 1,2 Milliarden auf der Station... 
Ich blieb mit all meinen Schiffen an der POS, vor allem auch, weil wir noch zwei Unbekannte im System hatten. Naja, was heißt unbekannt, einer davon war der Spion mit der Manticore. 
Also lauschte ich ein wenig dem Funkverkehr der Corpmitglieder und bekam nur am Rande mit, dass sie eine Tanathos online brachten und kurz wegen irgendwas aus dem POS-Schuztschild manövrieren wollten.  Ich alt-tabbte mich wieder ins Spiel... Kaum standen sie ein paar Meter hinter dem Schutzschild, schon gab es einen gewaltigen Blitz, als plötzlich ein riesiges Schiff dastand... aber seht selbst: 

Look what the cat brought in...
Ein TITAN! Bei uns? Wieso das denn? Und was passiert jetzt? Werden wir alle sterben? Schon machte es BUMM, und die Thanathos samt Inhalt war nur noch Schrott. Genaue Zahlen habe ich noch nicht, aber das Schiff alleine war wohl mit Fitting etwa 1 Milliarde. Es ging im Teamspeak natürlich drunter und drüber und in dem Chaos meinte jemand, er hätte all seine Schiffe in der Thanatos gehabt und sei jetzt ruiniert und er werde sich ins HighSec absetzen, weil er nun einfach pleite sei. Per Local-Chat versuchten wir die feindlichen Schiffe zu überzeugen, dass wir der Initiative beitreten werden, aber wir bekamen keine Reaktion. Wortlos verschwanden sie wieder.
Es kam auch die Frage auf, wie es möglich sei, dass die Avatar überhaupt ins System springen konnte. Die Erklärung: Da wir die AAA-Citizen-Allianz verlassen hatten, ging wohl der Cyno-Jammer in unserem System offline. Das war natürlich ein offenes Scheunentor und die Jungs haben entsprechend die Muskeln spielen lassen. 
Alles in Allem eine sehr überhastete, schlecht abgesprochene Aktion mit dem Allywechsel, die einige von uns sehr teuer zu stehen kommt.

Samstag, 11. September 2010

Wir sind im falschen Film


Hallo Leute! 0/

Einen Tag nach dem letzten Eintrag entschloss ich mich, auf eigne Faust mit einer tarnfähigen Tengu zurück ins HighSec zu fliegen, im meinen restlichen, vergessenen Kram abzuholen. Hat alles gut geklappt und ich weiß jetzt auch endlich, wie ich all diese Sprungbrücken-Lesezeichen verwenden muss. Etwa zwei Stunden später kam ich recht glücklich wieder in unserem neuen Heimatsystem an, aber die Freude hielt nicht lange. 
Wiederum einen Tag später zogen wir die erste Bilanz und stellten ein paar Hochrechnungen an. Unser CEO und unser Buchhalter rechneten unsere Umsätze, die wir bisher erwirtschaftet hatten, zusammen und verrechneten sie mit der Systemmiete. Dabei kam es zu folgendem Dialog: 
CEO: Ich brauch die Zahlen und will das als Hochrechnung haben.
Buchhalter: Alles klar, ich kann die Daten auslesen und eine Tabelle erstellen. Ich mach das gleich als Datenbank. 
CEO: Ja, mach das aber ich will das alles als Grafik haben, kapiert? Ich brauch das als Grafik. 
Buchhalter: Äh... ja, lässt sich machen. 
CEO: Ja, ich brauch das als Grafik, und weißt du wieso?
Ich: Weil du keine Zahlen lesen kannst?
Alle: GRÖÖÖÖHL!

Und wir haben nicht mehr erfahren, warum er es als Grafik braucht. 
Jedenfalls sieht es unterm Strich nicht sehr lukrativ für uns aus. Wir müssten etwa 100 Millionen ISK am Tag erwirtschaften und momentan haben wir auch einen Umsatz von durchschnittlich 300-400 Millionen ISK, aber nur, weil die meisten von uns noch Urlaub oder Ferien haben. Unsere Mitglieder Redd und Pony stehen beispielsweise mit bis zu fünf Accounts im Asteroidengürtel und bauen ab wie Profis, aber deren Urlaub ist diese Woche, so wie meiner auch, zu Ende. Die Umsätze werden also einbrechen. 

Und das sind eigentlich noch de kleineren Probleme, denn kaum waren wir mit Sack und Pack ins System gezogen, brach um uns herum Krieg aus und das Gebiet ist extrem heiß. Ich konnte aus all den Puzzlestücken nicht erfahren, was eigentlich los ist. Zwischenzeitlich ist endlich Licht ins Dunkel gelangt. Sehr geholfen hat mir dabei die Seite EVENEWS24, da könnt ihr schön all die Scharmützel zwischen Against all Authorities, unserem Vermieter, und seinem Gegner, The Initiative und Pandemic Legion verfolgen. 
Jedenfalls ist es für uns so, dass wir auch schon in einige Scharmützel verwickelt wurden und bisher eine Handvoll Abschüsse verbuchen konnten, jedoch nichts aufregendes. Wir haben zwei Scouts gepodded und eine Myrmidon erwischt.
Wie wir zwischenzeitlich herausgefunden haben, versuchen die Verbündeten der Kriegsgegner, nur zwei Systeme weiter weg einen Fuß in dieses Gebiet zu bekommen. Unser Problem dabei ist, sollten die Feinde weiter vorrücken und wirklich in unsere Tasche kommen wollen, wäre unser angemietetes System zur vordersten Front werden. 
Wir haben uns auch schon an AAA gewandt, aber es kam keinerlei Reaktion. Laut Mietvertrag sind die verpflichtet, uns zu helfen, vor allem, weil wir laut Vertrag nicht selbstständig militärisch aktiv werden dürfen. Daher überlegt unsere Führung, die erste Miete gar nicht zu überweisen, da das das einzige Druckmittel ist, das wir haben, damit die uns zur Hilfe kommen. 
Auch in den Nachrichten ist leider zu lesen, dass sich AAA bisher kaum organisiert bzw. wehrt. Zwar kam es gestern Abend in GE-8JV, einem für uns auch wichtigen Sprungbrückensystem, zu einer großen Schlacht, aber eine besonders gute Figur hat AAA da nicht gerade gemacht. Auch haben sie durch Verrat mehrerer Überläufer gestern Nacht auch noch drei Super-Carrier verloren.
Immerhin haben wir mit der Corp, die ebenfalls in dieser Systemtasche mit uns drin hängt, den Entschluss gefasst, alle militärisch brauchbaren Schiffe in unser System zu schaffen und nun abzuwarten, was passieren wird. Aber wahrscheinlich können wir uns darauf einstellen, dass wir bald wieder zurück nach Irjunen ziehen. Zumindest war das am Freitag Abend im Gespräch.
Wie ironisch: AAA wurde seit vier (!) Jahren nicht angegriffen, aber klar, kaum ziehen wir in deren System im NullNull, schon werden sie von allen Seiten beballert. 

Dienstag, 7. September 2010

Harter Hund kocht Kaffee

Hier ein und derselbe Vorfall, zunächst aus der (fiktiven) Sicht der beiden fremden Manticore-Piloten, die sich heute morgen in unserem System herumtrieben:
Pilot A: "Ich hab 'ne Tengu auf dem Scanner, los, nix wie hin!"
Pilot B: "Klar, den machen wir platt!"
Also flogen sie los, enttarnten sich, warfen Bomben auf meine Tengu ab und torpedierten mich auch noch.
A: "Boah, der steckt das ein ohne mit der Wimper zu zucken! Schau dir das an, der warpt nicht mal raus, der schaltet uns auch nicht auf!"
B: "So ein knüppelharter Hund! Einfach eiskalt, Mann!"
A: "Yeah, der hat's ja nicht mal nötig, sich zu wehren! Der macht nix!"
B: "Ey, RESPEKT!"
A (schreibt in den Local) : nice Tank, man! +1 ! See you!
Ich (schreib in den Local): Thanks. Fly safe.
B zu A : "Das ist ja wohl echt knallhart! Echt, Mann, eiskalt, sag ich dir, eiskalt. Nerven wie Drahtseil!"
Und weg waren sie.

Jetzt aus meiner Sicht.
Heute morgen flog ich in die zwischenzeitlich dritte Angel-Site und ballerte die Piraten weg. Ich saß bereits etwa zwei Stunden in der Tengu, als ich mir dachte: "Hm, Local-Channel ist ruhig, also kann ich mal drei Minuten schnell weggehen, Kaffe machen...".
Als ich wiederkam, sah ich voller Panik, wie zwei Manticores auf mich einhämmerten! Panisch knallte ich die Kaffeetasse auf den Schreibtisch, verschüttete etwas davon, grabschte im Adrenalinrausch nach meinem Headset und rief um Unterstützung. Keiner da. Ganz allein im TS...
Ich starrte mit weit aufgerissenen Augen auf meine Konsole: Schilde hielten, ich hatte keinen Kratzer. Gerade wollte ich einen der Bomber aufschalten, da warpten die beiden gerade raus.
Im Local-Chat las ich gerade noch:
"Nice tank, man! +1! See you!"
Ich war noch so verdaddert und so froh, dass mir nichts passiert war, also brachte im abklingenden Adrenalinrausch nur noch ein "Thanks. Fly safe" aufs Keyboard.

Fazit: Ich stell meine Schiffe in Zukunft aber SOWAS von SOFORT in unser POS-Schutzschild, auch wenn ich nur eine halbe Minute nicht am Keyboard bin!

Montag, 6. September 2010

The Passage

Hallo zusammen! \0/

Kaum kam ich mit meiner Freundin (die auch Eve spielt) aus dem Urlaub wieder, musste ich feststellen, dass der Umzug ins NullNull im vollen Gange war. Im Teamspeak eingeloggt hörte ich schon gleich hektisches Geschnatter: Der Umzug war gerade im vollen Gange. Der erste Schwung von Corp-Membern traf sich in einem Zwischenstopp-System, das 16 Sprünge von unserem Heimatsystem entfernt war. Etwas überrumpelt und hektisch versuchte ich, mich einzuklinken und herauszufinden, wie sich der Umzug denn nun gestalten würde. Ich hatte noch nie einen großen Umzug durchgezogen, erst recht nicht ins NullNull. Vom Zwischenstopp-System aus waren es nochmals über 50 Sprünge in die neue Heimat, aber dank Jump-Bridges würden wir nur sechs Sprünge durchführen. 
Das mit den Jump-Bridges klang alles superkompliziert und ich kann auch nicht alles hier erklären, weil ich selbst nicht viel verstanden habe, also kriegt ihr hier alles aus meiner eingeschränkten Sichtweise erzählt. 
Es war 16 Uhr am Nachmittag. 
Den Umzug fand ich ziemlich unkoordiniert und ich konnte mit den Antworten meiner Corpmember nicht sehr viel anfangen, da für mich ja noch vieles in Eve neu ist. Meine Fragen waren z.B. ob ich meinen Kram in jemandes Frachter packen konnte, oder mit welchen Schiffen ich denn nun kommen sollte, was für Ausrüstung ich brauchte, was hat Priorität, was nicht, wieviel kann ich mitnehmen usw. 
Da ich keinen Frachterpiloten, dafür aber umso mehr schwammige Antworten bekam, entschloss ich mich, mit meinem Hauptcharakter G Carlyle schnell einkaufen zu gehen: Raketen, Skillbücher, Ersatzteile für die Tengu, mein Zweitcharakter Rakkmaerin flog währenddessen ihre Hurricane mit einem Teil der Ladung runter, per Shuttle zurück nach Irjunen und dann mit einer vollgestopften Hulk wieder runter. Carlyle hatte die Einkäufe zwischenzeitlich erledigt, schipperte den Kram ebenfalls mit der Badger runter, mit einem Shuttle zurück und dann mit der Tengu wieder ins Zwischenstopp-System.
Da der Umzug wie gesagt ziemlich unkoordiniert war, wartete ich etwa über 3 Stunden im ZS-System, bis sich alle Piloten, die bei der ersten Passage mitfliegen wollten, gesammelt hatten. Ich wusste aber nicht, dass es so lange dauert. Oft hieß es: Gleich geht's los. Tat es aber nicht. Im Nachhinein betrachtet hätte ich nochmals meine Einkäufe durchgehen sollen, da ich in der Hektik vieles einfach vergessen und sehr ungünstig auf die Schiffe verteilt hatte. 
Unser CEO war noch nach Jita geflogen, um einen Frachter zu kaufen, eine Charon, und spulte mit der lahmen Krücke 22 Sprünge ab, bis er bei der restlichen Mannschaft angekommen war. 
Es war nun 22 Uhr abends.
Jetzt hatte ich ein Problem: Meine Schiffe konnte ich nicht in den Jumpfrachter laden lassen, weil diese geriggt waren. Das heißt, ich musste mich also entscheiden, welches Schiff ich mit Carlyle fliegen wollte und welches mit Rakkmaerin. Bei Carlyle war es klar: Die Tengu. Bei Rakkmaerin hatte ich eine schwere Wahl zu treffen: Die Hurricane, damit ich salvagen konnte? Oder doch lieber die Hulk mit einer Probe zum Scannen im Laderaum, damit ich mir evtl. ein Klasse 3-Wurmloch erscannen konnte? Aber was bringt es mir, wenn ich keinen Salvager habe? Aber die Hurricane allein ergab auch keinen Sinn, weil Rakkmerin eigentlich zum Minern ins NullNull mitging. Bloß war mir bei der Warterei aufgefallen, dass ich in der Hektik einige Mining-Kristalle vergessen hatte.
Also doch die Hulk mit der Probe im Bauch, Scan-Equipment und ein paar andere Ersatzteile. Ich hoffte einfach, dass die nächste Passage bald bevorstand und ich meinen restlichen Kram nachholen konnte. 
Im ZS-System wurden mir noch ein Haufen Koordinaten gegeben. Sechs davon waren die Jump-Bridges, die restlichen 22 Stück sagten mir überhaupt nichts. 
Endlich kam unser CEO mit dem Sprungfrachter im System an. 
Es war nun 23 Uhr, als sich die Flotte endlich in Bewegung setzte. Ein oder zwei andere Member nahmen wir nicht mehr mit, weil sie sich zu spät auf den Weg gemacht hatten. 
Was nun folgte, erinnerte mich stark an eine Episode der neuen "Kampfstern Galactica"-Serie: The Passage (Season 3, Episode 10). Dort lotsten eine Handvoll Viperpiloten die Flotte der Überlebenden blind durch ein stark radioaktives Sternenkluster. Wir hingegen wurden von der Vorhut abgeholt und dann wurde es ernst: Sprünge mit wertvollen Schiffen und wertvoller Fracht durchs NullNull. Gespannt blickte ich alle zwei Sekunden auf verräterische Zeichen im Local, gebannt lauschten wir den Durchsagen der Vorhut im Teamspeak: "Nächstes System clear, der fette Frachter zuerst!".
Neben meiner Hulk ist die Sprungbrücke zu sehen.

Sechs Jump-Bridge-Sprünge waren es zwar, aber wir mussten auch dazwischenliegende Systeme durchqueren, so dass es am Ende doch etwa 10 Sprünge waren. Auch standen wir an einer Brücke und konnten nicht durchspringen, weil der Sprit der Brücke alle war. Unser CEO saß natürlich auf glühenden Kohlen, bis die Vorhut die Brücke endlich aufgetankt hatte, so dass es weitergehen konnte. 
Endlich im neuen Heimatsystem angekommen nahm ich auch gleich alles in Augenschein. Vier Asterioidengürtel, ein Dutzend öffentlicher Sites und noch eine Vielzahl an neuer Spielmechanismen, die es auszuprobieren und zu erlernen gilt. 
Als wir ankamen war es etwa Mitternacht. 
Wir haben das System von einer Allianz gemietet. Die Vorbesitzer waren so nett, uns ihre POSen und anderes Equipment gegen eine recht faire Summe zu überlassen. Noch kapiere ich nicht genau, welche POS-Module wozu gut sind, noch habe ich keinen eigenen Lagerraum usw.
Auch habe ich mich noch ziemlich geärgert, weil ich beim Durchschauen der Fracht, die ich mitgenommen hatte, feststellen musste, dass ich einige wichtige Teile für die Tengu in der Hurricane zurückgelassen hatte. Nochmals FRAK! Ich konnte mir zwar mit einigen anderen Teilen behelfen, jedoch ist die Tengu jetzt nicht optimal ausgerüstet. Und wer weiß, wann die nächste Passage stattfindet.
Zwei Systeme weiter ist eine Station, an der wir anddocken und in Zukunft die Erze an den "Vermieter" verkaufen können. 
Der Carrier unseres CEOs an der POS
Außerdem lernt Carlyle, eine Crane zu fliegen, damit ich gegebenenfalls alleine zurück ins Empire springen kann. Mir fehlen noch meine Buzzard, meine Manticore und vielleicht auch meine PvP-Raven. Rakmaerin fehlt noch die Hurricane mit der restlichen Ausrüstung. 
In der Nacht flogen wir in einem größeren Team noch 2 Sites ab, was mit gerade mal ein Kopfgeld von etwa sechs Millionen ISK einbrachte. 
Tja, da sitze ich nun, einmal mit einer suboptimal gefitteten Tengu und einer nicht wirklich einsatzfähigen Hulk, weil ich die Kristalle, die ich verwenden kann, vergessen hatte und die Kristalle für die ABC-Asteroiden, die ich dabei habe, noch nicht verwenden kann.
FRAK!
Es war nun drei Uhr morgens und ich fiel ins Bett.

Montag, 30. August 2010

Wurmloch die Zweite

Hallo! \o/
Wir bewachen das Wurmloch
Ich komme gerade noch zum Schreiben, bevor es in zwei Stunden in den Urlaub geht. 
Am Sonntag Nachmittag hörte ich über Teamspeak, dass ein Corpmember anfangen wollte, nach Wurmlöchern zu scannen und tat es ihm nach. Ich flog gerade mal aus der Station, warf die Proben raus und schon hatte ich zwei Treffer. Das eine Wurmloch entpuppte sich als Niete, das andere war - welch Zufall - ein Jackpot, ähnlich dem vom letzten Mal: Sehr große Masse mit Regeneration, hohe Sprungmasse, sehr stabil. 
Leider befanden sich bereits sechs Schiffe vor dem Wurmloch. Trotzdem leitete ich den Fund an den CEO weiter, der beschloss, sämtliche Schiffe vor dem Wurmloch als Abschreckung abzustellen. Gesagt, getan. Die feindlichen Schiffe sprangen bereits durch das Wurmloch, während wir uns vor dem Wurmloch versammelten. 
Leider waren das nicht viele. Der CEO kam mit fünf Schiffen, ich mit meiner Buzzard und Rakkmaerin in einer Salvage-Typhoon. 
Eine der feindlichen Stationen
Da standen wir nun und warteten, bis die restlichen Mitglieder wieder am Keyboard waren. Ich nutzte die Zeit, getarnt ins Wurmloch zu fliegen und alles auszuscannen, Lesezeichen zu setzen und fand auch beim Abfliegen des Systems die feindlichen Stationen. Das Wurmloch war also bewohnt, aber es war keinerlei Aktivität zu verzeichnen. Ich sprang wieder zurück in den Normalraum.
Und wartete und wartete.
Unsere Mitglieder waren zwar zahlreich online, aber alle nicht am Keyboard. 16 Leute, aber nur MasterCom und ich waren tatsächlich da. 
Ziemlich frustrierend. Nach einer einstündigen Pause zum Abendessen trat noch keine Besserung ein. Der CEO meinte, wenn ich wolle, könne ich auch alleine in das Wurmloch und die Sleeper-Sites abfliegen, natürlich auf eigene Gefahr. Da mir das Warten tatsächlich zu dumm war, beschloss ich, im Alleingang die Sleeper-Sites abzufliegen. Ich muss dazu sagen, ich hatte noch gar keine Erfahrung mit Wurmloch-Kampfoperationen und war auch ganz schön nervös. 
Mit meiner Tengu gegen einen Sleeper

Aber egal, nochmal wollte ich mir nicht ein lukratives Wurmloch entgehen lassen. Ich hatte zuvor ja zwölf öfffentliche Sites ausgescannt und begann jetzt, die nach und nach abzufliegen. Zumindest schaffte ich die ersten drei im Alleingang und mir gehörte die stolze Summe von 120 Millionen ISK. 
Man wird aber ganz schön paranoid, wenn man alle zwei Sekunden auf den Richtungsscanner drückt, um die Umgebung im Auge zu behalten. Bei getarnten Schiffen bringt das trotzdem nichts, denn auf einmal stand eine Rapier neben mir, die sich enttarnte. Ich ging sofort und etwas panisch in den Warp, da dieses Schiff darauf ausgelegt ist, feindliche Schiffe an Ort und Stelle festzuhalten, bis Verstärkung eintritt. 
Ich flog also raus aus dem Wurmloch und gönnte mir eine halbe Stunde lang Pause, bis sich die Situation entspannte und flog dann weiter, diesmal noch aufmerksamer. 
So schön kann Salvagen sein
Grade nach der dritten Site trudelten fast zeitgleich viele Mitglieder der Corp ein, aber es stellte sich heraus, dass keiner Lust hatte mitzufliegen, bis auf Jocelyn. die anderen sechs Mann standen auf beiden Seiten des Wurmlochs Wache. Zusammen flogen wir die öffentlichen Sites ab, als irgendwann mal unser Wachmann Pony ins TS schrie: "RAUS RAUS RAUS! Schiffe auf dem Directional Scan! Hulks, Ravens, Tengus, und noch viel mehr, raus raus raus!" Wir hämmerten schon panisch auf die Warpdrive-Knöpfe, während wir uns fragten, wie wir diese Menge an Schiffen auf dem Scanner übersehen haben konnten. Wo zum Teufel kamen die auf einmal her? Ich erlitt schon einen mittleren Herzinfarkt, da kam von Pony Entwarnung: "Oh, sorry, Jungs, das war mein falscher Charakter, der steht ja auf der anderen Seite im Normalraum, höhö, tut mir echt Leid!" Ich erwiederte lachend: "Pony ich reiß dir die Nase ab und steck' sie dir sonstwohin, Mann!"

Das Ende vom Lied: Nachdem die Sleeper-Beute im Handelszentrum-System Jita verkauft worden war, sprangen pro Nase nochmals etwas über 200 Millionen ISK heraus. Ich hatte an dem Abend also 320 Millionen ISK verdient. Wahnsinn! Das mache ich beim normalen Missionenfliegen sonst in etwa 8-10 Tagen. 
Das hat sich diesmal ordentlich gelohnt.

Sonntag, 29. August 2010

Neues Spielzeug

Bisher hatte ich ja von PvP meine Finger gelassen weil ich schlichtweg zu wenig Ahnung davon hatte und mich nie groß da mit befasst habe. Da wir aber bald ins 0.0 umziehen, brauchen wir entsprechende PvP-Schiffe, falls es doch zum Ernstfall kommen sollte.
Mein neustes Schiff
Was konnte ich also schnell skillen, um ein wenig PvP-Erfahrung zu sammeln? Eine Manticore, ein kleiner feiner Stealth Bomber also. Da es gestern Nacht bereits sehr spät war, wollte ich das Schiff eigentlich nur zusammenschrauben und in den Hangar stellen, aber einem Kollegen hatte ich vor längerer Zeit versprochen, sofort mit ihm ins 0.0 zu fliegen und zu testen. So fand ich mich also knappe 15 Minuten später in einem entsprechenden System auf der Lauer wieder. Wir flogen getarnt die Asterioidengürtel ab und hofften auf einen Piratenjäger, den wir überfallen konnten. Bald war auch schon ein mögliches Ziel gefunden, ein Pilot in einer Drake. Ein ziemlich ungünstiges Ziel, da die Drake über sehr gute Schilde verfügt. Das war uns aber in dem Fall egal, wir wollte nur mal die Prozedur des Bombenabwurfs testen. Unser CEO hatte uns kurz zuvor erklärt, wie es abzulaufen hat. 
Mit ordentlich Adrenalin im Blut leitete ich meinen Flügelmann an, sich etwa zeitgleich mit mir dem Ziel auf 30 km zu nähern, enttarnen, die Bomben abzuwerfen, das Ziel aufzuschalten und zusätzlich zu torpedieren. Hat auch alles super geklappt, wir bekamen die Schilde der Drake auf etwa 30% runter, dann ist der Pilot leider rausgewarpt. 
Die Bombenexplosionen sahen wirklich gigantisch aus. Leider hatte ich in der Hektik vergessen, Screenshots zu machen. Dafür beim nächsten Mal.

Freitag, 27. August 2010

Premiere: Die erste große Wurmloch-Operation

Hallo und willkommen auf meinem Eve-Blog.
Nur kurz zu mir, da ich eigentlich aufschreiben wollte, was heute im Wurmloch passiert ist.
Ich bin zum ersten Mal vor etwa eineinhalb Jahren in ein Shuttle gestiegen und fliege seitdem - leider mit größeren Unterbrechungen - im Eve-Universum umher.  Von der ersten Woche an bin ich einer kleinen, aber feinen Corporation beigetreten: Die Dunklen Mächte, Vorsitzender MasterCom.

Heute morgen noch konnte ich nicht ahnen, dass der Tag völlig anders verlaufen würde als geplant. Bei einer schönen Tasse Kaffee und einer Runde in meiner Buzzard scannte ich unser Heimat- und die darum herum liegenden Systeme. Nach einer mehrtägigen Durststrecke ohne erfolgreichen Scans ist mir zwar die Lust daran vergangen, aber da es wie eine Art Glücksspiel ist, konnte ich dennoch nicht die Finger davon lassen. 

Kaum waren die Proben in den Systemen aus dem Werfer, erwischte ich ein Wurmloch nach dem anderen, darunter auch ein sehr viel versprechendes Klasse 3 Wurmloch. Nach einer Stunde Warten auf unseren CEO, der sich ja "eigentlich nur mal ganz kurz" einloggen wollte, konnte ich ihm endlich die Scanresultate mitteilen. Zusammen sahen wir uns das System an und er war ganz hin und weg. 

Also wurden um 9 Uhr morgens alle verfügbaren Piloten mobilisiert und es wurde beschlossen, ABC-Erze abzubauen. "Bei den Belts werden wir Milliarden machen!", freute sich unser CEO. Also aktivierten viele von uns unsere Zweitcharaktere, stiegen in die Hulks und ab ging die Post. Die Erstcharaktere kamen als Kampf- und Transportpiloten mit. Jetzt wollten wir Geld drucken.


Meine Hulkpilotin Rakkmaerin an der POS
Hektisch wurde eine kleine POS als Rückzugspunkt aufgebaut. Das Wurmloch war bewohnt, wie sich herausstellte, aber während unseres gesamten Aufnthaltes war keinerlei Aktivität zu verzeichnen. Also bauten wir mit fünf Hulkpiloten die wertvollen ABC-Erze ab. Eine Handvoll Tengus gab uns Rückendeckung. 

Plötzlich tauchte auf dem Scanner eine Combat-Drohne auf. Geordnet zogen sich die Hulks zur POS zurück und man wartete ab. Nach einer geschlagenen Viertelstunde ohne weitere Vorkommnisse gab unser CEO wieder den Befehl zum Ausrücken. 

Während des Erzabbaus unterhielt sich der Trupp darüber, dass viele unserer Hulkpiloten noch gar nicht geskillt genug waren, um effizient abzubauen. Auch waren unsere Flottenbooster nicht richtig bestückt und Orcas hatten wir aus Sicherheitsgründen auch nicht dabei. Aber das war uns egal, immerhin lag das Geld hier auf der Straße bzw. zwischen den Sternen. Dachten wir zumindest. 

Zeitweise arbeiteten wir zu sechst
Der Plan war, zuerst so viel ABC-Erze abzubauen, dass wir schätzungsweise eine Milliarde beisammen hatten. Das sollte direkt in die Corp-Kasse fließen, da demnächst der Umzug ins LowSec ansteht. Danach wollten wir uns mit den Kampfpiloten um die Sleeper kümmern und noch weitere ISK in unsere eigenen Taschen fließen lassen. 

Doch so weit kam es nicht. Unsere Wache auf der anderen Seite schlug Alarm, weil das Wurmloch zusehends instabil wurde. Uns blieben noch etwa 4 Stunden. 
Unser CEO wollte jedoch nichts anbrennen lassen, also wollten wir in drei Stunden alles abbrechen und das System verlassen. Bis dahin hätten wir acht Stunden lang Erz abgebaut. Wenn das mal nicht mehr als eine Milliarde ist! Immerhin hatten wir fünf Hulks dabei!

Das Ende nahte. Wir bauten die POS ab, sammelten alle Piloten ein und warpten zum Ausgang, Richtung Heimat. Dort kümmerte sich der Buchhalter der Corporation um die Veredelung der Ere und um den Verkauf der Mineralien. 

Gebannt warteten wir auf den Erlös. Lest selbst das Gespräch zwischen ihm und unserem CEO. 
Er:"Ich hab jetzt die Zahlen!"
CEO:" Lass' mich raten! Eine Milliarde?"
Er:"Nein."
CEO: "Mehr oder weniger?"
Er: "Weniger!"
CEO: "900 Millionen?"
Er:"Weniger!"
CEO:"800 Millionen?"
Er:"Weniger!"
CEO: "LOL? 700 Millionen?"
Er:"Nein..."
CEO: "Was jetzt? Willste mich verarschen? Wir waren doch da jetzt über 8 Stunden am Minern!  500 Millionen?"
Er: "Hm... neee..."
CEO: "Also, was jetzt? Kann doch net sein! Wir waren den ganzen Tag in dem Loch!"
Er: "396 Millionen". 
Wir alle: "Waaaaas? Wiiieeeeevieeeeeeelll?!"

Anschließend wurden noch Rechnungen aufgestellt und mit zahlen und Boosterattributen jongliert. Unterm Strich kam dabei heraus, dass einige der Hulkpiloten noch über unzureichende Fähigkeiten verfügen. Manche konnte nicht mal Kristalle verwenden. Das schmälert natürlich den Ertrag. Es ist verständlich, dass sich daraufhin erstmal Ernüchterung breitmachte.

Und die lukrativen Sleeper-Plexe sind uns leider wegen des vorzeitigen Zusammenbruchs des Wurmloches durch die Lappen gegangen...

Fazit: Beim nächsten Wumlochbesuch werden wir keine Felsen lutschen sondern aus allen Rohren feuern.